Ein Brunnen, der die Tränen der Menschen zeigt und Freude und Leben daraus hervorbringt.
Das Wasser quillt aus vielen Poren des Steines wie Tränen. Sie verbinden sich zu einem Tränenfluß, der nie endet. Zum Steinerweichen. Über das Jahr begrünt sich der Stein und wird lebendig. Ein massiver Körper, der wie ein Balletttänzer in der Luft hängt, auf einer Würfelspitze balancierend ohne Stütze und Halt.
„Darum kommt, seht her und lasst sie fließen, gleiten, kommen, gehen, aufbrechen, bleiben, die Tränen der Lust und des Rotzes,“ sagt der Brunnen mit offenem Mund. „Fließt, geht, bleibt, kommt, schaut, ich schwitze, ich lache, ich weine, ich lebe, ich sterbe,“ antwortet der Mensch.
In diesem Brunnen sind Wassergebete zu hören. Segnungen und Weihungen aus allen Weltreligionen. Dadurch wird das Element Wasser geheiligt. Christentum und Buddhismus mischen sich mit Islam, Judentum und Hinduismus im Wasser. Der Betrachter hört nur die auf- und abtauchenden Wortfragmente, das seit jeher in allen Religionen als „Geschenk der Götter“ angesehen wird. So ist das Wasser, dass sich aus dem Brunnen ergießt heilig.
In den Asphalt eingegossen stehen Wörter der Gebete in allen Sprachen und umrahmen das Gebilde.
Neurotransmitterbrunnen
Der Brunnen zeigt schematisch die chemischen Formeln von drei Neurotransmittern. Es sind die Glückshormone: Serotonin, Dopamin und Acetylcholin.
In der Choreographie „strahlen“ alle Ringe des Serotonins. Sie aktivieren sich gegenseitig mit „Glückstreffern“. Das Glück taucht dabei in den kleinen Momenten auf: beim Zusammentreffen der Wasserstrahlen oder beim gelungenen Treffen durch einen Ring. Da gibt es die ganz kurzen Glücksmomente der kleinen Tropfen, das mittellange Glück, der Einzelperformance und es gibt das lange Glück der gesamten Choreografie und des Wassers ansich. Der Wasserstrahlentanz gipfelt in einem furiosen Finale und beginnt von Neuem.
Wir sind alle auf der Suche nach dem Geheimnis des Glücks. Dem Hochgefühl, dem Wunsch nach Fortdauer, nach Wiederkehr. Es ist es flüchtig und andauernd zugleich, wie das Wasserspiel.
Eine Wendeltreppe steigt majestätisch empor. Die Stufen laden zum Steigen ein. Man zweifelt, ob die Stufen nach oben oder nach unten führen. Wasser plätschert in Rinnsalen an dem Objekt herab. Es belebt das Objekt und wirkt der Aufwärtsbewegung entgegen. Das Wasser erfrischt und belebt die Menschen. Gibt Kraft und Mut den Aufstieg zu wagen.
Treppen bilden den Übergang zwischen zwei Orten. Dem Oben und dem Unten, dem Himmel und der Erde.
Das Objekt spricht von den Schwierigkeiten und Hemmnissen sich zu erheben.
Dazu Thomas Hürlimann: „Wenn die Treppen verschwinden, wenn die Stufen verschwinden, dann verschwindet auch etwas, das man mit Metaphysik oder Transzendenz über- und umschreiben kann. Transcendere heißt übersteigen. Also das, was ist, übersteigen wir, wir bewegen uns darüber hinaus, in einem geistigen Raum.“
Stairway to Heaven II
Wie ein Flügel steigt die Wendeltreppe empor, ändert dann die Richtung und neigt sich der Erde zu und beschirmt den Grund. Wasser läuft wie an einem Dach herab. Durch den Willen zu den Stenen zu gehen, wird Schutz gewährt. Die Spiralbildung weist auf den spielerischen DNA-Charakter hin.
Treppen bilden den Übergang zwischen zwei Orten. Dem Oben und dem Unten, dem Himmel und der Erde.
Das Objekt spricht von den Schwierigkeiten und Hemmnissen sich zu erheben.
Dazu Thomas Hürlimann: „Wenn die Treppen verschwinden, wenn die Stufen verschwinden, dann verschwindet auch etwas, das man mit Metaphysik oder Transzendenz über- und umschreiben kann. Transcendere heißt übersteigen. Also das, was ist, übersteigen wir, wir bewegen uns darüber hinaus, in einem geistigen Raum.“
Brunnen der Träume
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Kinder schlafen am Besten, wenn sie Frauen flüstern hören. Nordisches Sprichwort
Dieser Brunnen füstert der Welt Schlaflieder ins Ohr. Ein wohliges Gefühl breitet sich über die gesamte Wirbelsäule im ganzen Körper aus. Es sorgt für Entspannung und Ruhe. Es ist der Ausdruck von Geborgenheit und Privatssphäre. Wir alle kennen dieses Tröstende aus unserer Kindheit. Ilse Weber (1903-1904) begleitete im KZ Auschwitz sogar Kinder mit dem Schlaflied Wiegala in den Tod um ihnen die Angst zu nehmen. Doch darin steckt die Gefahr Einlullens. Mit bestimmten Methoden in einen unwirklichen, wirklichkeitsfernen Zustand, in einen Traum, eine Illusion versetzt zu werden. Theodor Storm: … Es ist ein Flüstern in der Nacht, Es hat mich ganz um den Schlaf gebracht… .